Reisebericht Riga (Lettland) Februar 2007

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Das erste Mal in Lettland. Kaum zu glauben. Vor 20 Jahren war mir die Existenz dieses Landes noch gar nicht bewusst. Dann kam der Zusammenbruch der Sowjetunion und jetzt gehört Lettland zur Europäischen Union. Da Lettland noch nicht zum Schengener Abkommen gehört, ging es am Flughafen Riga deshalb erst einmal durch die Passkontrolle. Dies geschah recht zügig. Ebenso Geldwechsel und Gepäckausgabe. Um vom Flughafen in die Stadt Riga zu gelangen gab es zwei Möglichkeiten: Taxi oder Bus. Taxi ist wie überall in Europa immer recht teuer. Billiger geht es mit ÖPNV. Die Buslinie 22, dessen Haltestelle genau gegenüber dem Flughafengebäude von Riga liegt, fährt in regelmäßigen Abständen. Die Fahrzeit nach Riga beträgt ungefähr 25 Minuten. Vom Ausstiegspunkt aus (Valdemara Iela) waren es dann noch ungefähr 500 Meter bis zum Hotel „Domina Inn“. Wer sich nur im zentralen Bereich Rigas aufhalten will, kann bei der Wahl eines Hotels im Zentrum gar nichts falsch machen. Auch Unterkünfte, die scheinbar nicht direkt im Kern liegen, sind davon nicht wirklich weit entfernt. Innerhalb eines bestimmten Bereiches lässt sich Riga ganz bequem zu Fuß erkunden. Riga verfügt über eine kleine aber imposant herausgeputzte Altstadt. Hier ist in den letzten Jahren ganz offensichtlich viel Geld geflossen. Sehr schöne Hanse Architektur und der Touristenmagnet dieser Stadt. Hinter der schönen Altstadt Rigas sieht es dann aber ganz anders aus. Grau in Grau, dass Erkennungszeichen einer jahrelangen sozialistischer Herrschaft. Düstere Gegenden mit Gruselfaktor. Außerhalb des Altstadtkerns Rigas befinden sich kleine grüne Oasen, die auch im Winter einen Besuch wert sind. Gegenüber dem Hauptbahnhof befinden sich die historischen Markthallen. Es lohnt sich einen Blick hineinzuwerfen. Vor den Hallen vermitteln die vielen Stände aber das Flair eines türkischen Basars. Außerhalb der Altstadt ist das Schlendern durch die Straßen Rigas sehr interessant. Dort gibt es herrliche Bauten aus der Gründerzeit zu bewundern. Teilweise auch schon komplett saniert und schön hergerichtet. Riga besitzt etliche schicke und auch moderne Gastronomieeinrichtungen, die zu empfehlen sind. Die Preise waren zu meiner Besuchszeit (2007) so lala. Der LAT hatte gegenüber dem Euro einen guten Kurs. Unterm Strich waren die Preise aber okay. Allerdings stellt sich die Frage, wie die Einheimischen bei einem so geringen Durchschnittsverdienst sich das leisten können. Auch passten die vielen dicken Autos in den Straßen von Riga nicht wirklich zu der eigentlichen wirtschaftlichen Situation des Landes. Neben der Stadt an sich verfügt Riga auch über etliche kulturelle Einrichtungen wie Theater oder Museen. Diese Institutionen waren aber für mich nichts. Das Erkunden der Stadt empfand ich als interessanter und auch spannender. Die Verständigung war in Riga aber nicht immer ganz einfach. Im Hotel gab es keine Probleme. Außerhalb war nur mit Deutsch oder Englisch öfters mal kein Weiterkommen.

Fazit: Riga ist für einen Kurztrip ideal. Für einen längeren Zeitraum bietet die Stadt einfach zu wenig. Sehenswert ist natürlich die berühmte Altstadt. Fotografen dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Unkomfortabel ist immer noch der Geldumtausch, bei dem eine recht hohe Gebühr eingefordert wird. Ansonsten waren die Preise im Touristengebiet ziemlich gesalzen und überstiegen teilweise die im eigenen Land. Trotzdem war es ein schönes Wochenende und ich kann diese Stadt nur weiter empfehlen. Es lohnt sich.

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Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

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Kommentare

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God Tonya, come over email!!!! postamt@hendrik-lorenz.de
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Tonya hayslett gefällt ein Kommentar bei Impressum
Hey hendrik it's me Tonya took me a while but got a phone to find you
Mansour gefällt ein Kommentar bei Kotte & Zeller - Eine unendliche Bestellung
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