Via Magdeburg ins Eintracht Stadion

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Wer konnte ahnen, dass in Unterhachingen schon die Entscheidung über den Aufstieg von Eintracht Braunschweig in die zweite Bundesliga fallen würde. Damit waren die Karten gegen Babelsberg, wo theoretisch auch die Entscheidung hätte fallen können, entwertet. Doch es war ja schon alles gebucht und geplant, der Tag Urlaub schon beantragt. Also ging es, vermutlich zum letzten Mal in dieser Saison, Richtung Braunschweig – allerdings nicht auf dem direkten Weg. Mit dem Regionalexpress 18120 ging es zunächst durch die Provinz von Brandenburg und Sachsen-Anhalt nach Magdeburg. Mitten durch die „blühenden Landschaften“, geprägt von leerstehenden Gebäuden oder totalem Verfall. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hieß es dann erst einmal umsteigen, denn es ging zu zweit auf der A2 mit dem Auto weiter. Die gute A2, auf der ich in meinem bisherigen Leben zusammengezählt schon etliche Tage im Stau verbracht habe. Diese Stecke hat mit Sicherheit schon meine Geduld als Kraftfahrzeugführer etliche Male auf die Probe gestellt. Doch an diesen Tag lief es flüssig – eine wahrhaftig entspannte Fahrt.

In der Braunschweiger Innenstadt angekommen, hieß es dann erst einmal wieder Parkplatzsuche. Zentral parken und das auch noch kostenlos, ist in den letzten Jahren ja in fast jeder Stadt unmöglich geworden. Seit vielen Jahren war es auch der erste Besuch im Pentahotel. Beim letzten Aufenthalt in dieser Herberge hieß die Unterkunft noch „Courtyard by Marriott“. Viel verändert hat sich auf den ersten Blick nicht – sieht man von der überholten Einrichtung ab. Am Empfang zunächst Verwirrung, da diese eher nach Theke aussah als nach einer Rezeption. Bei Aushändigung der Karten gleich noch der dezente Hinweis „Wir haben heute Abend eine Feier mit 120 Leuten, es könnte etwas lauter werden“. Party? Na, keine Party ohne mich. Im obersten Stock, da wird man schon nicht so viel mitbekommen, so die Hoffnung.

Die Zimmer im Pentahotel Braunschweig waren echt klasse. Wirkten sie zu „Courtyard by Marriott“ Zeiten doch eher bieder, wurde hier seitens des Unternehmens etwas mehr Wert auf die Einrichtung gelegt. Da gab es nichts zu meckern – nur die Minibar fehlte. Stattdessen gab es Automaten im Flur – immerhin zu zivilen Preisen. Viel Zeit blieb nicht. Das Spiel rückte näher. Ein Blick auf die öffentlichen Verkehrsmittel verriet schnell: Lieber zu Fuß gehen und dafür nicht als Presswurst ankommen. Die richtige Entscheidung. Auf dem Weg zur Hamburger Straße wurde so manch Straßenbahn, die durch Überfüllung die Tür nicht zubekam, überrundet. Das Spiel – ach ja, das sollte man an dieser Stelle vielleicht nicht unbedingt erwähnen. Auf den Platz ging herzlich wenig, ein zerfahrenes Spiel inklusive Fehlpassfestival. Eines Tabellenführers nicht würdig, aber das interessierte wohl an diesen Abend die wenigstens. Nach Abpfiff der gewöhne Sturm auf den Platz. Das Ganze ging recht gesittet ab und der Bitte des Stadionsprechers, doch dieses Mal den Rasen dazulassen, wo er sich befindet, kam wohl jeder Gast auch nach. Als die ersten Gesangseinlagen der Spieler durch das Mikro dröhnten, war es aber Zeit den Rückzug anzutreten. Im Pentahotel dann eine kleine Überraschung. Der Eingang war abgesperrt und der Zugang von einem etwas größeren Herren in Schwarz versperrt. Ohne Zimmerkarte kein Eintritt. Das musste ja eine komische Party sein. Auch dass alle Bediensteten in blau-gelb aufliefen, war etwas merkwürdig – ein Blick auf das Buffet im Nebenraum verriet aber schnell: Hier lief die Aufstiegsfeier von Eintracht Braunschweig. Leider dröhnten die Bässe bis in den 5. Stock – da ist es etwas schwierig war mit schlafen. Deshalb einfach mal runter an die Bar, mal sehen, ob man überhaupt hinkommt. Tatsächlich – niemand hielt einen auf. Nach und nach trudelte also das gesamte Team von Eintracht Braunschweig ein. Auffälligstes Feier- und Tanzbiest: Thorsten Lieberknecht. Von den genannten 120 Gästen war aber nicht viel zu sehen – das sah alles eher nach einem recht kleinen Rahmen aus. Am nächsten Tag war von der gesamten Veranstaltung im Lobby-Bereich nichts mehr zu sehen.

Fazit: Der Ausflug nach Braunschweig hat sich auf jeden Fall wieder gelohnt. Für die nächsten 4 Monate ist es aber erst einmal das letzte Mal gewesen. Je nach Spielplan der kommenden Saison ist eine Wiederholung – auch im Pentahotel – nicht ausgeschlossen.

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Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

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Kommentare

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God Tonya, come over email!!!! postamt@hendrik-lorenz.de
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Tonya hayslett gefällt ein Kommentar bei Impressum
Hey hendrik it's me Tonya took me a while but got a phone to find you
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