Sechs Wochen nach dem großen Knall im Schillerpark hat die Polizei am vergangenen Donnerstag einen dringend tatverdächtigen Mann aus Berlin-Wedding festgenommen. Über die Recherche von elektronischen Bauteilen kamen die Beamten dem Tatverdächtigen 44-jährige Deutsch-Afghanen letztendlich auf die Spur. Bei einer Wohnungsdurchsuchung stießen die Ermittler auf eine weitere, fast fertig gestellte, funktionsfähige Rohrbombe. Bei dem Mann soll es sich aber nicht, wie viele vermuteten, um einen Gotteskrieger handeln. Die Polizei hat bisher keine Erkenntnisse über islamistische Hintergründe. Neben der detonierten Bombe im Schillerpark werden dem Verdächtigen noch zwei weitere versuchte Sprengstoffattentate zur Last gelegt. Er soll auch für die Bombe am Nordufer (Moabit) 2011 und am Dohnagestell (am Plötzensee, Berlin-Wedding) 2007 verantwortlich sein. Über die eigentlichen Tatmotive ist nichts weiter bekannt. Sollte sich der Tatverdacht bestätigen, können von nun an in den Grünanlagen von Berlin-Wedding wieder gefahrlos herrenlose Plastiktüten angefasst werden.
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