Public Viewing in Tegel und nur wenig Schlaf

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Eigentlich fing es ja ganz gut an. Beim Frühabend Check-in musste ich plötzlich für das Tauchgepäck nichts bezahlen. Die Dame am Schalter sagte mir, es sei bei der Buchung diesbezüglich nichts registriert. Was soll man dazu sagen? Wer nicht will, der hat, aber vielleicht muss ich ja noch beim Rückflug bezahlen oder ich bekomme eine Rechnung ins Haus geschickt. Wenn nicht, ausnahmsweise wohl extremes Glück gehabt. Der Hinflug dann nicht völlig reibungslos. Der Flieger eine satte Stunde Verspätung, was aber wiederum sein Gutes hatte, denn somit konnte ich das Spiel Deutschland – Ghana noch bis zum Ende schauen. Immerhin war die Idee doch ganz gut, den DVBT Empfänger für das iPad mitzunehmen. In nur wenigen Minuten scharrten sich etliche Reisende um das Gerät, denn in Terminal C des Flughafens Berlin Tegel gab es weder eine Bar geschweige denn einen Fernseher.

Public Viewing Tegel Airport 2014

Trotz der großen Verspätung gelang es Air Berlin durch Rückenwind viel Zeit gutzumachen. Nach ein paar Stunden traumlosen Schlafes am Flughafen Hurghada erst mal ein wenig Verwirrung. Die Schalter, an denen ich sonst das Visum gekauft habe, waren verschwunden. So blieb mir in der Eile nichts anderes übrig, als die Abzocke mit dem Touristenvisum über mich ergehen zu lassen. Später fiel mir ein, dass ich das letzte Mal das Visum nicht an einem extra Schalter gekauft habe, sondern an einer Wechselstube. Ärgerlich. Die 10 Euro hätte man auch besser verprassen können. Gepäckausgabe und die Fahrt ins Hotel verliefen dieses Mal erstaunlich schnell, was vielleicht auch mit der Uhrzeit der Landung zu tun hatte. Vom gewohnten Chaos am Flughafen Hurghada war nichts zu sehen. Überhaupt war es das erste Mal, dass ganze Sitzreihen im Flugzeug verweist waren. Hoffentlich macht sich dies auch beim Tauchen bemerkbar. Auch das Einbuchen ins Hotel verlief erstaunlich schnell. Brauchte ich bei meinem letzten Besuch 2 Stunden, hatte ich diesmal nach 10 Minuten meinen Schlüssel. Das Grand Hotel, schon vor 6 Jahren stark in die Jahre gekommen, erschreckend baufälliger geworden. Die Anlage ist ja ansonsten ganz schön, aber das Zimmer eine fast nicht mehr zuzumutende Unterkunft. Für alleine und für mich okay, wenn man den ganzen Tag nicht da ist. Einer Frau kann so etwas eigentlich nicht mehr zugemutet werden. Hier wurde wirklich seit den 90er Jahren kein einziger Handschlag mehr getan. Das einzige Neue in dem Zimmer war der Tresor. Ansonsten die Hälfte kaputt oder verkeimt. Doch was soll’s, für den Preis kann eben nicht viel erwartet werden und schon gar nicht, wenn Jahr für Jahr die Reisen billiger werden. Empfehlen kann ich das Grand Hotel in diesem Zustand leider keinem mehr. Lustig auch der Service des Kofferdienstes. Die Koffer wurden aus dem Bus gezerrt und sollten dann zu den Gästen ins Zimmer gebracht werden. Auch soweit okay, denn die Leute wollen ja auch Geld verdienen. Nur blieben meine Koffer auf der Straße stehen, sodass ich mich genötigt sah, nach einer halben Stunde diese selber in meinem Zimmer zu verfrachten. Eine ganz neue Masche der Reiseleitungen scheint das Bestätigen des Rückfluges zu sein. Hier wird der Gast genötigt am Folgetag morgens in der Rezeption anzutanzen (egal ob er erst spät in der Nacht angekommen ist) und irgendein völlig wertloses Papier abzugeben. Angeblich wäre bei Nichteinhaltung eventuell der Rückflug in Gefahr. Wer’s glaubt, wird selig. Ich hatte eher die Vermutung, dass die Urlauber mit dem Erscheinen gleichzeitig irgendwelche völlig überteuerten Ausflüge buchen sollten. So war es dann auch. Jeder zweite ließ sich brav über das Ohr hauen. Ansonsten war den Tag nicht viel angesagt. Als Erstes musste ich mich auf dieser geräumigen Anlage orientieren. Durch die Umstellung auf all-inclusive hat sich vieles geändert. Bei Tageslicht wurde mir das Ausmaß des Zerfalles des Grand Hotels erst richtig bewusst. Der Strand, eh und je erbärmlich, hat dieses Wort eigentlich nicht mehr verdient. Fast jede Liege kaputt. Auflagen und Sonnenschirme durch jahrelange Sonnenbelastung völlig zerfressen. Die einstige Bastion der Deutschen in Hurghada mittlerweile auch fest in osteuropäischer Hand. Ein paar Tage kann man es im Grand Hotel schon gut aushalten. Sehr schade, dass das Grand Hotel überhaupt nichts zur Fußball-WM angeboten hat.

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Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

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Kommentare

Hendrik gefällt ein Kommentar bei Impressum
God Tonya, come over email!!!! postamt@hendrik-lorenz.de
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Tonya hayslett gefällt ein Kommentar bei Impressum
Hey hendrik it's me Tonya took me a while but got a phone to find you
Mansour gefällt ein Kommentar bei Kotte & Zeller - Eine unendliche Bestellung
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