Apple Rechner: Tolles Design, Hardware Schrott?

(0 Bewertungen)

Seit nunmehr 14 Jahren bin ich überzeugter Mac User. Apple bringt nicht nur ein super Produktdesign auf den Markt, sondern liefert dazu auch noch ein Betriebssystem, das seines Gleichen sucht. Doch immer wieder wird mein Vertrauen zu der Marke Apple über die Jahre hinweg getrübt. In meinem Privatbesitz befand sich über die Jahre noch kein Gerät, das technisch keinen Ärger verursachte. Die erste Maschine war ein Performa, Baujahr 1995. Damals noch im biedern Grau gehalten war er trotzdem schon ein Hingucker. Ein Subwoofer lieferte dazu einen ungewohnt satten Sound. 4 Jahre war das Gerät ein treuer Freund und Helfer im Alltag, bis er irgendwann ausging und sich nie wieder booten ließ. Eine Reparatur war aufgrund des Alters wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Es folgte ein Umstieg auf die erste Generation des legendären iMacs. Auch dort begann der Ärger schon beim Kauf. Nach dem auspacken wollte das schicke Gerät die System-CD nicht annehmen. Ein Umtausch brachte aber auch keine Ruhe in die 4 Wände, denn beim ausschalten pfiff der Rechner aus den Lautsprechern. Nachdem noch auf Garantie das Logic-Board getauscht wurde und der iMac somit erst mal für Wochen vom Schreibtisch verschwand, hörte der Ärger allerdings auch nicht auf. Nach ein paar Monaten fiel vorübergehend der Bildschirm aus. Das Display ging dann nur kurzfristig mit einem beherzten Schlag auf das Gehäuse wieder an. Nach kurzer Zeit war dann auch dieses Gerät nicht mehr zu gebrauchen und ein Fall für den lokalen Wertstoffsammelplatz. Es folgte ein iBook G3. Dies - man soll es ja kaum glauben - lief völlig problemlos fast 3 Jahre lang! Doch eines schönen Tages kam mir beim Zuklappen eine Rauchwolke entgegen. Auch hier war der Auslöser ein defektes Logic-Board. Da es sich um einen Serienfehler handelte, wurde dieser von Apple kostenlos behoben. Ein Blick in das Reparaturprotokoll löste Fassungslosigkeit aus: Erst das dritte verbaute Logic-Board wies keinen Fehler auf! Doch toitoitoi, auch wenn das Notebook durch den Brand etwas aus dem Lüfter stinkt, läuft das Gerät noch heute als Musikanlage. Nach dem iBook folgte der Umstieg auf das MacBook. Auch hier hatte ich zu meinem Erstaunen über zwei Jahre keine technischen Probleme, bis mir letzten Monat die Festplatte abrauchte. Dank des teuren Hardwareschutzes wurde auch die Reparatur kostenlos vorgenommen. Die Freude darüber währte nicht lange, denn laute Geräusche bei starker Prozessorleistung liefern seit zwei Tagen den Beweis eines ausgeschlagenen Lüfters. Der Weg zum Apple-Service nimmt also kein Ende. Der hohe Preis der Produkte ist leider auch mit einem hohen Faktor an Ärger verbunden. Doch mangels an Alternativen klebt man förmlich an dieser Marke. Auffällig ist allerdings, dass die teuren Macs wesentlich wenig bzw. gar keinen Ärger verursachen. Hier liegt die Vermutung nahe, dass bei den Mittelklasse-Macs der Qualitätsstandard von Apple nicht so hoch angesetzt wird. Man kann natürlich auch einfach nur Pech mit seinem Gerät haben. Doch da ich persönlich keinen MacUser kenne dessen Maschine nicht schon mal zur Reparatur war, bezweifele ich die Pech-These sehr stark. Schade Apple. Es könnten die perfekten Produkte sein, wenn die Lebenserwartung nur etwas höher wäre.

Hendrik Lorenz's Avatar

Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

Nichts gefunden?

Kommentare

Hendrik gefällt ein Kommentar bei Impressum
God Tonya, come over email!!!! postamt@hendrik-lorenz.de
In einem Artikel
Tonya hayslett gefällt ein Kommentar bei Impressum
Hey hendrik it's me Tonya took me a while but got a phone to find you
Mansour gefällt ein Kommentar bei Kotte & Zeller - Eine unendliche Bestellung
Interessant ist, dass dieser Bericht bereits 10 Jahre her ist, und an der Informationspolitik hat si...
Ich war letzte Woche, Anfang Juni, dort Übernachten. Ziemlich unruhig dort. Kann man nur am WE besuc...
Machen kann man immer viel, nur muss man dazu auch seine Komfortzone verlassen und auch Gegenwind ve...