Hotelbewertung Hotel **** Viva Wyndham Tangerine Cabarete (Dom.-Rep.

0.0 of 5 (0 Votes)

Whyndham Cabarete

Das Hotel Wyndham Tangerine Cabarete ist eines der typischen Hotels mit all-inclusive Service in der Dominikanischen Republik, das Mutterland des All-inclusive-Urlaubs. Es ist eine recht große Anlage, die sich über viele Bungalows verteilt. Die maximale Kapazität dieser Einrichtung ist schwer zu schätzen. Eingebettet sind die Unterkünfte in eine wunderschöne Gartenlandschaft. Die letzte Modernisierung (wenn es nicht Eröffnung nach Fertigstellung war) ist vermutlich in den 1990ern gewesen. Anders sind die mittlerweile doch starken Abnutzungserscheinungen in den Zimmern nicht zu erklären. Wahrscheinlich wurde als letzte Investition vor 10 Jahren der Röhren TV gegen einen flacheren Bildschirm getauscht. Seitdem scheint nichts mehr an dem von mir bezogenen Zimmer getan wurden zu sein. Im Raum gibt es noch einen alten Wecker zu bewundern und ein Telefon, was auch schon mindestens 30 Jahre in ein staatliches Technikmuseum gehört. Schimmel an den Fugen im Bad, eine Klobrille, die nicht passt, ein Wasserhahn, der wackelt und ein TV, der kaum Programme hat und wenn diese völlig verrauscht sind. Dafür gibt es einen übergroßen Spiegel, wo sich jeder genau seinen körperlichen Zerfall anschauen kann. Einsam an der Wand hängt noch ein Schild: Bitte klauen Sie den Regenschirm nicht. Ein Regenschirm hängt hier schön lange nicht mehr. Das berühmte „Do not disturb“ Schild gibt es auch nicht. Wer Pech hat (oder auch Glück, je nachdem) der öffnet seine Augen und sieht, wie die plötzlich im Zimmer stehende Putzfrau sich an der eigenen Morgenlatte ergötzt. Es gibt ein Bügeleisen, aber kein Bügelbrett. Die Klimaanlage funktioniert gut, ist aber extrem laut. Ich habe sie am ersten Tag ausgeschaltet, denn es geht auch ohne. Doch es gibt Lichtblicke: Das Zimmer bietet unfassbar viel Platz. Die Deckenhöhe im 2. Stock betrug locker bis zu 5 Meter und der Balkon hatte mindestens 10 qm. Eine sehr ungewohnte Größe für eine einfache Touristenabsteige. Auf dem schönen Gelände befinden sich mehrere Pools und Restaurants.

Im Hotel tummeln sich 4 Katzen, drei rote, eine schwarze. Eine rote Katze ist zahm, die anderen nicht. Es gibt auch einen Hahn, der im Garten der Anlage pickt. Am Hauptpool ist den ganzen Tag Rabatz. Musik bis an die Tinnitus-Grenze und Animation bis zum Abwinken. Dazu gibt es das volle Ballermannprogramm. Nachts ist es allerdings sehr ruhig in der Anlage. Allenfalls die Klimaanlagen auf den Dächern der Anlage verursachen Lärm. Die deutschen Gäste scheinen hier in der Überzahl zu sein. Englisch sprechende Besucher kommen meistens aus den USA und Kanada aufgrund der für sie günstigen Preise. Wer seine Ruhe haben will, kann sich an den hinteren Pool zurückziehen (Jacuzzi-Bereich), wo Musik und Lärm nicht erlaubt sind. An diesem Pool gibt es ein italienisches Restaurant, das aber nicht zum Hotel gehört. Der Strand, der von der Schönheit nicht mit anderen Stränden der Insel mithalten kann, grenzt direkt an dem Resort. Dort ist es immer recht windig, sodass es sich dort gut in der Sonne aushalten lässt. Allerdings bleibt jeder nur so lange ungestört, bis die fliegenden Händler einen entdeckt haben. Das was dann mit Erholung. Die meisten Gäste zieht es dann doch eher an den Pool, weil dort die Handlungstreibenden keinen Zugang haben. Das Essen ist gut und auf einen soliden Standard. Einfach, reichlich und schmackhaft. Wer sich hier beschwert, sollte besser im Vorfeld ein Hotel in einer höheren Preisklasse buchen. Hervorzuheben sind die Öffnungszeiten der Restaurants, denn diese gehen bis 22 Uhr. Einige Dinge sind im Restaurantbetrieb etwas unorganisiert. So sitzt der Gast oft an einem Tisch und muss noch auf Besteck warten. Auch der Ausschank von Getränken erfolgt über Bedienstete, was aber lange dauern kann, wenn gerade viel los ist. Die Restaurant-Toilette war einmal verstopft. Die gesammelte Pisse quoll über und verteilte sich auf dem Boden. Kann mal passieren. Die beiden Ala Card Restaurants habe ich nie benutzt. Auch der Barbetrieb geht über Mitternacht hinaus, was bei vielen all-inclusive Unterkünften eher selten der Fall ist. Die Angestellten sind sehr freundlich, wenn aber in einigen Zeiten etwas unterbesetzt. Dann bilden sich lange Warteschlangen an der Bar. Weniger schön.

Die Sicherheit ist so eine Sache. Es gibt Kontrollen am Haupteingang. Jedoch befindet sich ein unbewachter Zugang am Parkplatz des Hotels, indem quasi jeder ein und aus gehen kann, ohne kontrolliert zu werden. Sehr merkwürdig. Das Sicherheitspersonal im Hotel verdient sich gerne etwas dazu. Auf Wunsch vermitteln sie „Chicas“ an alleinreisende Herren. Wie das im Detail aussieht, kann ich leider nicht sagen. „Offiziell“ ist es nicht erlaubt, jemand nicht eingebuchten mit auf das Zimmer zu nehmen. Wahrscheinlich wird hier geschleust. Hin und wieder befinden sich auch Damen des horizontalen Gewerbes als angemeldete AI-Touristen im Hotel. Die sitzen dann am Pool und beobachten ganz genau die Szenerie. Sehen sie ein vermeintliches Opfer, sitzen sie ganz schnell neben einen. „Massage, Massage“. Ja klar, ich kenne die Massage, die sie anbieten. Ich hatte das Vergnügen mit einer übergewichtigen Frau mit afrikanischen Wurzeln, dessen riesigen Titten fast aus dem Dekolleté sprangen. Sie quatschte mich auf Spanisch zu, aber auch als ich zum dritten Mal versucht habe zu erklären, dass ihre Sprache nicht verstehe, ließ sie nicht locker. Letztendlich musste es der Übersetzer am Handy richten. Wo die gute Frau schon mal neben mir saß, fragte ich auch gleich mal nach ihrer Preisvorstellung. 130 Dollar – na, das ist mal eine Ansage. Schnell mal gegoogelt, was der Spaß in Deutschland kostet: 80 - 100. Darauf angesprochen ging sie auf hundert runter. Na ja, aber ich wollte sie ja gerne loswerden und das freundlich. Was also tun in der Not? Einfach in den Übersetzer das eintippen, was für den Preis erwartet wird: Anpissen, anscheißen, schlagen, brutal anal, ins Gesicht semmeln, schlucken und das alles natürlich ohne Spritztüte. Und schon erhob sich die zuvor sehr hartnäckige Dame vom Stuhl und ging mit ein paar Schimpfwörtern von dannen.

Es gibt kostenfreies und relativ schnelles WLAN im gesamten Hotelkomplex. Der Empfang des Netzwerkes geht sogar bis zum Strand des Hotels. Spitzenklasse. Ausflüge buchen im Hotel oder über Reiseleitung bitte nicht! Wie auch in jedem anderen Land sind diese Dienste zu teuer und zu schlecht. Im Internet schauen oder außerhalb des Hotels buchen. Gleiches gilt für Geld tauschen. Im Hotel generell: Schlechter Kurs. Gilt übrigens für alle Leistungen, die im Hotel angeboten werden. Alles überpreist. Außerhalb des Hotels gibt es kaum etwas Interessantes zu entdecken. In 1 km Entfernung ist Cabarete Beach zu finden. Eine Ansammlung von Sonnenschirmen und Bretterbuden, in den sich einige Bars und Restaurants befinden, in den ein Bier teilweise 8 Euro und eine Pizza Napoli 14 Euro kosten. Mir ist bei den Preisen der Appetit schnell vergangen.

Fazit: Das Hotel Viva Wyndham Tangerine Cabarete steht absolut im Preis-Leistungs-Verhältnis und verdient die Note „Gut“ in der einfachen Touristenklasse. Es gibt eigentlich nichts zu bemängeln und wenn, waren das Kleinigkeiten die, nicht der Rede wert sind. Die starken Gebrauchsspuren in deinigen Zimmern könnten schnell mit etwas Farbe und Schmirgelpapier behoben werden. Etwas mehr Personal an der Bar würde die Angestellten entlasten und lange Warteschlangen für Gäste vermeiden. Korruption zwischen Sicherheitspersonal und Nutten sollten unterbunden werden und im Restaurant wäre es schön, wenn die derzeitigen Strukturen überdacht werden. Ansonsten alles top. Risikolos, wer nicht zu hohe Ansprüche hat. Das einzige negative an dieser Unterkunft ist die permanente übertriebene akustische Beschallung der Poolanlage. Jessicas „Hola Hola Buenos dias“ liegt mir auch nach einer Woche noch in den Ohren.

Kommentar schreiben

Senden

Letzte Kommentare

Nichts gefunden?

Login Form