- Hendrik Lorenz
- Kategorie: Kenia
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Eigentlich wollte ich über diese Reise nach Kenia gar nicht berichten, da es nicht wirklich viel Neues zu berichten gibt. Nach der letzten Reise in diesem Land sollte es dieses Mal nur ein entspannter Badeurlaub am Bamburi Beach werden. Trotzdem noch ein paar Worte zu dieser kurzen Reise.
Erneut reiste ich mit Turkish Airlines nach Kenia. Wirtschaftliche Alternativen gibt es kaum. Im Vorfeld gab es leider unschöne Umbuchereien seitens Turkish Airlines, da im Zuge des Umzuges zum neuen Flughafen Istanbul etliche zuvor gebuchten Flugpläne durcheinandergerieten. So bescherte mir Turkish Airlines beim Hinflug einen Aufenthalt von über 8 Stunden. Zuvor waren es nur 4 Stunden gewesen. Sehr ärgerlich. Immerhin gab es nicht zusätzlich eine Verspätung obendrauf. Der Hinflug glich einem Geisterflug. Die Maschine war gerade zu 30 Prozent gebucht und wohl ein echtes Minusgeschäft für Turkish Airlines. Im Nachhinein kann ich froh sein, dass dieser Flug nicht noch gestrichen wurde. Für mich zum Vorteil, denn auf den freien Sitzen ließ es sich prima schlafen. Bei Ankunft in Mombasa brauchte ich gerade mal 10 Minuten, um den Flughafen zu verlassen.
Bei der geringen Anzahl an Fluggästen wirkte sich das natürlich positiv auf die Wartezeit bei Passkontrolle und Gepäckausgabe aus. Mit einem Taxi für 20 Euro ging es dann direkt in das Hotel Neptun Beach Resort am Bamburi Beach. Die Reisezeit Mai ist Nachsaison und auch Beginn der Regenzeit. Mit häufigen Schauern und Regenfällen hatte ich gerechnet, allerdings nicht mit tagelangen Stürmen und Regen. In den ganzen zwei Wochen gab es gerade mal 5 Tage, an denen sich die Sonne für längere Zeit einmal blicken ließ.
Dieser Urlaub ist leider im wahrsten Sinne ins Wasser gefallen. Das Meer war aufgewühlt und dunkel. Nichts war mit dem türkisfarbenen Wasser am Palmenstrand, wie aus den letzten Reisen gewohnt. Wie heißt es in allen schönen Prospekten: Kenia ist ein ganzjähriges Reiseziel. Also ich kann außerhalb der Saison nur jeden davon abraten, denn auch Unternehmungen in Matsch und Schlamm sind weniger lustig.
Letztendlich blieben nur kurze Ausflüge in die nähere Umgebung. Diani, Englishpoint, Mombasa, Fort Jesus und so weiter. Fort Jesus von außen reicht im Übrigen völlig aus. Der Eintrittspreis von 12 Euro ist keinesfalls gerechtfertigt und nur die üblichen Touristen abzocke. Mombasa an sich hat kaum was zu bieten. Und wer sich in Loch zur schönsten Tages- und Sonnenzeit aufmacht, wird es schnell bereuen. Smog und Hitze lassen jeden Schritt zur reinsten Tortur werden. Genau das Gleiche, wenn es regnet. Man steht schnell knöcheltief in der Scheiße. Beste Empfehlung: Mombasa grundsätzlich meiden und lieber die Zeit am Strand verbringen. Ist preiswerter und gleichwohl erholsamer, denn seinen kulturellen Horizont kann man im Mombasa definitiv nicht erweitern.
Auch wenn ich schon ein paar Mal dort war, ein Besuch in Diani sollte es dann zumindest auch noch mal sein. Aber auch am vermeidlich schönsten Strand Kenias bot sich ein trauriges Bild. Verweisung pur. Die gesamte Masai-Drückerkolonne war rund um die Bibi Badu Bar versammelt, da es die einzige Theke weit und breit war, an der überhaupt noch ein paar Touristen anzutreffen waren. Gähnende Leere, weit und breit. Dass Geschäfte und Hotels in der Nebensaison überhaupt ihren Betrieb aufrechterhalten, wundert mich immer wieder. Das muss frustrierend sein, an einem Tag einen oder sogar vielleicht gar keinen Kunden zu haben. Wo man hierzulande sich lieber Stütze holt, zeigt an dieser Stelle der gemeine Kenianer ein erstaunliches Durchhaltevermögen.
Fazit: Trotz des schlechten Wetters habe ich mich in Kenia wieder gut erholt. Aus dem schönen Badeurlaub ist nicht wirklich was geworden, ich habe aber versucht, das Beste daraus zu machen. Land und Leute haben mir wieder gefallen. Nach so vielen Besuchen hintereinander ist es aber jetzt mal Zeit, woanders hinzufahren. Lest Hier auch den ersten und den zweiten Reisebericht aus Kenia.