- Details
- Hendrik Lorenz
- Afrika
- Kategorie: Kenia
- Lesezeit: 2 Minuten
- Zugriffe: 8301
Größer geht nicht...
Unweit der Zementfabrik, in der Nähe vom Bamburi Strand, befindet sich an der Nordküste von Mombasa der Haller Park. Der Name klingt erst einmal deutsch, ist aber nach dem Schweizer Tropen Argonom René Haller benannt, der ein stillgelegtes Gelände wieder aufforsten lies. Der Haller Park ist kein Nationalpark, sondern eine Art Tierpark mit etwas offenerem Gelände als üblich. Die animalische Vegetation wurde komplett exportiert. Da ich gerade an der Nordküste unterwegs war, wollte ich mir diesen Komplex doch einmal näher anschauen. Am Eingang entpuppte sich der Besuch schnell als kostspieliges Unterfangen. Für einen einfachen Tierpark, dessen Qualität ich dazu noch gar nicht kannte, waren satte 13 Euro Eintritt fällig. Einheimische bezahlen dahin gegen dreimal weniger, was aber immer noch für ihre Verhältnisse viel ist. Das roch gleich am Anfang schon mal stark nach Touristen Abzocke. Ein paar Meter im Park gab es schon die ersten Orientierungsschwierigkeiten. Kein Geländeplan und nur wenig Hinweisschilder. Irgendwie kamen wir dann an eine Art Informationsstand, wo uns erklärt wurde, wann und wo diverse Tierfütterungen stattfinden. Leider waren wir nicht mit einer geführten Gruppe unterwegs und mussten uns immer wieder durch das undurchsichtige Gelände schlagen. Bei den Giftschlangen bot sich ein trauriger Anblick. Versteckt hinter total verdreckten Scheiben konnte eigentlich kaum jemand etwas erkennen. Generell hinterließ der gesamte Tierpark einen abgerockten und trostlosen Eindruck. Einzige Attraktion: Die vielen Riesenschildkröten, die sich durch den Park fraßen. An einem Informationsstand fragten wir einen Mitarbeiter, wo und was zu finden ist. Da dieser aber auch Schwierigkeiten hatte uns alles zu erklären, bot er sich als Begleitung an. Vorbeiging es an Krokodilen, Nashörnern, Antilopen und mutierten Wildschweinen. Auf dem Gelände gab es auch eine Fischaufzuchtstation. Was diese in einem Tierpark zu suchen hat, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Nach einer Stunde war die Führung dann ohne große Höhepunkte vorbei, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Der Haller Park Angestellte hat sehr viel erzählt und war sehr nett.
Fazit: Der Haller Park ist ein Besuch wert für alle, die gerade in der Nähe sind. Eine weite Anreise für den Park lohnt sich in dem momentanen Zustand definitiv nicht. Der Eintrittspreis von 13 Euro ist für das, was geboten wird, absolut überzogen. So wie der Haller Park sich präsentiert, scheint das hohe Eintrittsgeld nicht dem Park zugute zu kommen, sondern eher in der alltäglichen Korruption zu versickern. Die Tiere sind süß, aber in ihrer Anzahl sehr überschaubar. Der Komplex befindet sich in einem bedauernswerten Zustand und René Haller (noch lebend), ist sicherlich nicht über die momentane Situation des Parks, der seinen Namen führt, erfreut.