- Hendrik Lorenz
- Kategorie: Bunker
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Früher Hochbunker - heute Wohnhaus der Extraklasse..
Auch die Stadt mit der längsten Theke der Welt blieb im Zweiten Weltkrieg von 1940 an nicht von Luftangriffen der Alliierten verschont. Zum Schutz wurden auch in Düsseldorf an vielen Stellen für Arbeiter und Zivilbevölkerung etliche Hochbunker errichtet, die heute noch an einigen Stellen das Stadtbild prägen und auch noch für diverse Zwecke genutzt werden. Manche dieser in Stahlbeton gegossenen Zeitzeugen mussten aber leider anderen Plänen weichen. Getroffen hat es unter anderen derzeit den schönen Hochbunker an der Kölner Landstraße/Ecke Reusrather Straße. Hier schlägt momentan gnadenlos die Abrissbirne zu. Das 1942 errichtete Gebäude nutze bis zum Jahre 2013 eine Künstlergruppe, die aber letztendlich heraus geklagt wurde. Die Abrissarbeiten sollen im Sommer 2017 abgeschlossen sein. An der Stelle sollen dann Wohnungen entstehen. Wieder muss ein geschichtsträchtiges Gebäude, was vielen wegen der Vergangenheit offensichtlich ein Dorn im Auge war, Dingen weichen, die auch woanders hätten entstehen können. Wer genau hinschaut, wird an der Kölner Landstraße/Ecke Reusrather Straße aber noch einen weiteren Bunker finden. Dieser wurde zwischenzeitlich als Wohnhaus umfunktioniert und ist auf den ersten Blick nicht als Luftschutzgebäude zu erkennen. Doch die Tiefe von Fenster und Eingangstüren zeigen deutlich, was für ein Zweck dieses Bauwerk einmal hatte. Ein weiterer Hochbunker an der Kölner Landstraße Höhe Burscheider Straße wird gerade bebaut und ist verhüllt.
Einer von zwei sogenannten „Winkeltürmen“ in Düsseldorf steht in der Lierenfelder Straße. Der Winkelbunker hat aber nichts mit Winkeln zu tun. Die Art des Bunkers ist benannt nach Konstrukteur Leo Winkel, der mit einer zigarrenförmigen Form möglichst wenig Angriffsfläche bieten wollte. Kurios an dem Winkelbunker in der Lierenfelder Straße: Er befindet sich inmitten eines Gebäudes. Die Künstlerin Anna Löbner vergoldete die Spitze des Bunkers, der nun über den ganzen Stadtteil Lierenfeld erstrahlt. Ein paar Meter weiter, an der in den 1920erJahren im Stil der Heimatschutzarchitektur erbauten Siedlung Heimgarten (Gatherweg), steht ein weiterer Hochbunker. Das gut erhaltene Bollwerk dient heute als Übungsraum für Musiker – wie so oft. Mit seinen Ausmaßen beschützt er heute noch die Siedlung Heimgarten. Ebenfalls in Lierenfeld, Erkrather Straße/Ecke am Bermeshau ist ein fast baugleicher Hochbunker zu sehen. Dieser wird heute offensichtlich von einem Unternehmen als Lagerhalle genutzt oder dient ebenfalls als Musikbunker.
Ein sehr schöner Hochbunker, der als solches heute kaum noch zu erkennen ist, befindet sich in Düsseldorf am Kaiserswerther Markt (Düsseldorf-Kaiserswerth). 1942 wurde der Bunker errichtet und 1955 zum Wohnhaus umgebaut. Die Wohnungen wurden anschließend an Mitarbeiter von Bund und Land vermietet. Mittlerweile wurde der Bunker vom Bund verhökert, wurde luxussaniert und die Wohnungen als Eigentumswohnungen verkauft.
Das absolute Bunker-Highlight in Düsseldorf: Die stabilste Kirche der Welt, die Bunkerkirche Düsseldorf Heerdt. Der Bunker wurde einst in Form einer Kirche gebaut, um es als Ziel unattraktiv zu machen. Genutzt hat die Tarnung nichts. Mehrere Treffer überstand das Gebäude aber ohne Schäden. Echte deutsche Wertarbeit eben. Nach dem Krieg wurde der Luftschutzbunker dann tatsächlich von Gemeinde St. Sakrament als Kirche umfunktioniert und tut bis heute seinen Dienst.