Neue Unterkünfte für Flüchtige im Märkischen Viertel Berlin

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Neue Wohnungen für Flüchtlinge im Märkischen ViertelNun ist es bald so weit und das Märkische Viertel in Berlin bekommt viele neue Einwohner auf einen Schlag. Selbstverständlich wurde von dem rot-rot-grünen Berliner Senat darauf geachtet, das bunte Leben zwischen den Hochhäusern noch zu erweitern. Um den Anteil der Mitbürger mit Migrationshintergrund in diesem Berliner Viertel noch ein wenig zu erhöhen, werden 500 sogenannte „geflüchtete Menschen“ (O-Ton GESOBAU) aus den angeblichen Krisengebieten der Welt das Märkische Viertel zukünftig bereichern. Dabei lässt die Stadt Berlin sich nicht lumpen: Für die neuen Akademiker und Facharbeiter, die zukünftig unsere Rente sichern, werden eigens schnell mal neue Wohnräume aus dem Boden gestampft. Die würfelartige Immobilie wird in Fachkreisen auch MUF genannt (Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge). Komisch. Was in Berlin normalerweise Jahrzehnte dauert (Wohnungsbau), kann plötzlich doch ganz schnell gehen. Man müsse:

„Den geflüchteten Menschen eine würdige Unterkunft zur Verfügung zu stellen.“

So die GESOBAU auf ihrer Webseite. Verständlich. Es muss den Fachkräften ja schließlich gut gehen, bei dem Mehrwert, den sie für die Republik noch leisten werden.

Um aber ja keinen Futterneid unter den Menschen, die schon länger hier leben, hervorzurufen, verkündet die GESOBAU vollmundig:

„Ziel ist es, mittelfristig mehr regulären Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen in Berlin zu schaffen.“ Und weiter: „Zu einem späteren Zeitpunkt stehen die Wohnungen als normaler Wohnraum allen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung.“

Das ist ja sehr löblich und selbstlos von der GESOBAU. Sie hat die anderen „Bevölkerungsgruppen“ nicht vergessen. Doch da gibt es einen Haken: Wie wir alle wissen, strömen derzeit Massen von „Flüchtlingen“ in das Land. Bei dem derzeitigen Stand werden bei Freigabe einer Wohnung immer wieder neue „Flüchtlinge“ nachrücken. Und sollte sich in der Politik nichts ändern, wird das die nächsten 20 Jahre auch so bleiben. Mit anderen Worten: Die Wohnungen werden auf dem freien Berliner Wohnungsmarkt den zigtausenden Wohnungssuchen anderer Bevölkerungsgruppen nicht zur Verfügung stehen. Selbst wenn müsste das Gebäude vor der Freigabe wahrscheinlich erst einmal komplett entkernt und saniert werden. Im schlimmsten Fall droht der komplette Abriss. Das, was die GESOBAU in dem Bezug von sich gibt, ist also absolut unrealistisch. Wer sich die Gebäude einmal angeschaut, wird schnell feststellen, dass in diesen kubischen Einrichtungen wohl kaum ein behagliches Wohngefühl aufkommen kann. Nachnutzung erwünscht, aber wohl kaum in der Bauweise möglich.

Doch auch eine andere Frage stellen sich die Bewohner des Märkischen Viertels. Wer wird dort einziehen? Dafür hat die GESOBAU natürlich erneut eine passende Antwort:

„Familien mit Kindern, Alleinstehende und Wohngemeinschaften werden hier ein neues Zuhause finden.“

Kling ja erst mal ganz nach schöner heiler Welt und Sozialromantik pur. Fakt ist: Nur wenig Familien befinden sich unter den sogenannten „Flüchtlingen“. Junge, männliche Wirtschaftsmigranten sind die Regel. Frauen und Familien eher die Ausnahme. Und was ist mit der ethnischen Herkunft der neuen Mitbewohner? Was dann, wenn diese nicht kompatibel ist, mit den Menschen die hier schon länger leben? Das Märkische Viertel wird von vielen unterschiedlichen Nationen bewohnt. Konflikte sind da vorprogrammiert. Eher Sprengstoff als soziale Bereicherung. Als ob es im Märkischen Viertel nicht schon genug Probleme gibt. Doch auch hier weiß die GESOBAU die Bevölkerung zu beschwichtigen, alles weichzuspülen und schönzureden. Willkommenskultur mit Begegnungs- und Kennenlernpartys. Schwer zu glauben, dass durch den Zuzug weiterer Menschen aus den Krisengebieten der Welt das Märkische Viertel an mehr Lebensqualität gewinnt. Bis heute ist es aber um die Flüchtlingsunterkunft im Märkischen Viertel ruhig geblieben. Das Gebäude mit schön eingerichteten Einbauküchen ist schon Monate bezugsfertig. Doch bis dato bleiben die Gäste aus. Der Grund dafür: Es findet sich kein Betreiber für die Flüchtlingsbehausung. Das dürfte im Viertel kaum jemanden stören. Doch es ist wohl nur die Ruhe vor dem Sturm.

Update: Mitte Dezember 2018 sind wohl die ersten Bewohner in die Unterkunft gezogen. Jetzt bleibt es spannend wie sich die Zuzügler in das Märkische Viertel integrieren.

 

 

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Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

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Kommentare

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God Tonya, come over email!!!! postamt@hendrik-lorenz.de
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Tonya hayslett gefällt ein Kommentar bei Impressum
Hey hendrik it's me Tonya took me a while but got a phone to find you
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