Nach traumlosen 5 Stunden Schlaf war ich am Morgen erst einmal gerädert. Da wir am ersten Tag die umgetauschten 50 Euro schon verprasst haben (geht schnell, Lima ist in einigen Gegenden alles andere als preiswert) musste erst einmal neues einheimisches Geld her. Umtauschen geht hier im Übrigen an einigen Stellen direkt auf der Straße. Vor einer Bank stehen Leute mit Geldbündeln – offensichtlich auch völlig legal. Sich mit dem Taxi durch die Stadt zu bewegen ist allerdings als Gringo nicht sonderlich einfach – denn wie in anderen Ländern auch, wird hier gerne mal der Preis verdoppelt oder verdreifacht. Auch wenn die einheimische Person verhandelt, wird man als Gringo erkannt. Da hilft nur eines: Den grauen Kapuzenpulli tief ins Gesicht schieben und umdrehen und so tun als gehöre man nicht dazu. Wenn die Tür aufgeht, schnell hineinspringen und die Tarnung fallen lassen. Schon interessant, wie schnell den Fahrern dann die Gesichtszüge entgleiten.

Bei Tageslicht zeigt sich das wahre Gesicht von Lima. Laut, chaotisch, dreckig und bleierne Luft – auf den ersten Eindruck erinnerte Lima ein wenig an Kairo. Schön ist wirklich etwas anderes, zumindest der Teil von Miraflores in dem das sagenhafte Hotel Nirvana lag. Wenn das der hochgelobte Stadtteil sein soll, möchte ich wirklich nicht wissen, wie schlechtere Teile aussehen. Mit dem Bus sollte es am Abend nach Trujillo gehen – hier gibt es etliche Busunternehmen, die eine solche Fahrt anbieten. Wir entschieden uns für das Busunternehmen TRX, die Tickets für die knapp 500 Kilometer lange Fahrt kosteten pro Person 75 Soles, was umgerechnet 21 Euro entspricht. Für eine solche lange Strecke ist das wirklich gar nichts. Der Bus war erstaunlich komfortabel, im unteren Teil gab es riesige Sitze, die sehr weit nach hinten gestellt werden konnten. Der Raum war voll klimatisiert, es gab einer und zweier Reihen. Zusätzliche servierte das Bordpersonal zwischendurch noch Kleinigkeiten und Getränke. Da die Fahrt abends losging, war Trujillo am Morgen erreicht und es ging kein Tag verloren. Der erste Eindruck der Stadt war erst einmal nicht anders als in Lima. Laut, dreckig und chaotisch. Mein Hotel befand sich im Stadtteil San Andres, eine schon etwas bessere Gegend, die aber auch alles andere als schön war. Immerhin gab es Drumherum alles was benötigt wurde, Restaurants, Banken und Geschäfte. Im Zentrum rund um die Kathedrale von Trujillo war es dann schon ganz nett. Hier gibt es auch ganz viele tolle Restaurants, die von den Preisen her aber durchaus europäisches Niveau aufweisen. In der Nacht ist hier allerhand los.

Trujillo wird in vielen Foren und Berichten auch für die schönen Strände viel gelobt. Diese befinden sich aber recht weit außerhalb der Stadt. Mit dem Auto wird rund eine halbe Stunde benötigt. Je nachdem, wie die Verkehrslage gerade so ist. Ich entschied mich für den Strand von Huanchaco, der mir oft empfohlen wurde. Aber auch hier war ich etwas enttäuscht. Ein paar Surfschulen, Restaurants, Angler und Fischer, ansonsten nur Staub und ein insgesamt hässliches Erscheinungsbild. Trostlos und langweilig, nicht anders als in Ägypten. Sicherlich sind die anderen Strände besser und ich hatte nur einfach mit der Auswahl Pech. In Huanchaco wagte ich mich auch an mein erstes peruanisches Gericht: Ceviche. Leider war das auch nicht mein Fall, schon alleine deshalb nicht, weil ich rohen Fisch nicht besonders gerne mag. Als ich dann noch in die Chilly biss, die ich fälschlicherweise für eine Tomate hielt, gab mir das für den Tag den Rest.

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Kommentare

Danke für den Kommentar. Aber man sollte natürlich nicht in Vergangenheit-Sentimentalität verfallen....
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Eine treffende Homage ans Jolly, Danke dafür... Es war DER Treffpunkt der 80iger und 90iger in Braun...
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God Tonya, come over email!!!! postamt@hendrik-lorenz.de
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