Reisebericht Hurghada 2011 Teil 1

Die Menschen scheinen wieder sehr viel Geld in der Tasche zu haben. Anders sind die Massen im Terminal C vom Flughafen Berlin-Tegel nicht zu erklären. Im provisorischen Anbau des alten Flughafengebäudes herrschen chaotische Zustände. Schlangen, wie zu DDR-Zeiten. Kaum vorzustellen, dass hier die Leute ihr Gepäck noch rechtzeitig aufgeben können. Da war es doch schon einen große Erleichterung seine 45 Kilo den Abend zuvor schon aufgeben zu können.

In der Wartehalle reges Treiben. Zwei Toiletten für fast 500 Menschen und fehlende Bestuhlung. Erste Klasse scheint es im Terminal C nicht zu geben - hier ist der Tourist überall gleich. Und wieder Schlangen. Weil der Deutsche sich ja auch so gerne anstellt und Angst hat, keinen Platz mehr zu bekommen, steht er schon 30 Minuten vor der Öffnung des Schalters in Reih und Glied. Ein Blick in die Runde: Das nach Ägypten reisende Klientel macht optisch zumindest noch nicht den Eindruck von Ballermann 6. Die Maschine war voll ausgebucht - wird wohl nichts mit etwas mehr Ruhe am Roten Meer. Flughafen Hurghada - das übliche Chaos. Schreiende Touristenfänger, die ahnungslosen Reisenden zu ihren Schaltern locken und ihnen dort ein 25 Euro Visum aufschwatzen - genau das Gleiche gibt es für die Hälfte am Bankschalter gegenüber. Auch in diesem Punkt hat sich nichts geändert.

Es folgte die längste Gepäckausgabe die ich je mitgemacht habe. Gemütlich warf ein einziger Bediensteter das Gepäck von 200 Touristen auf das Förderband. Immerhin - verloren gegangen ist nichts. Vor dem Flughafen von Hurghada gab es dann eine kleine Überraschung. Da ich anscheinend der einzige Gast an diesem Tage im Hotel Triton Empire war, gab es statt einen langen Bustransfer der nach und nach seine Gäste absetzt, einen Abholservice mit einem Wagen. Nach einer 15-minütigen Fahrt, bei der ich an den sicheren Unfalltot dachte, war das Ziel erreicht. Im Hotel ging alles zügig voran - verwunderlich, denn Chaos bestimmt normalerweise die Arbeitswelt der Ägypter. Das Zimmer - Naja. Eigentlich war es wie es auch für diesen Preis erwartet werden konnte. Oberflächlich sauber, aber abgewohnt bis zum abwinken. Besser man schaut überall nicht so genau hin. Nichts für Menschen die zwei Wochen lang am Pool liegen wollen. Letzteres befindet sich im Innenhof des mehrstöckigen Gebäudes. Durch die Höhe des Empire Triton Hotels ist ab 16 Uhr dort keine Sonne mehr am Pool - nicht sonderlich attraktiv. Das Zimmer hat wenigstens einen Balkon - doch dieses geht zur stark befahrenen Straße raus. Schlafen bei geöffneten Fenster dürfte schwierig werden. Nicht nur die Straße verursacht einen extremen Geräuschpegel sondern auch die gegenüber ansässige CaCao-Bar, die ab 22 Uhr ihre Gäste mit Live Musik verwöhnt. Immerhin ist der Balkon mit Meerblick. Das Hotel scheint völlig verlassen zu sein. Die Erklärung für diesen Zustand ist aber einfach. Die Gäste des Triton Empire Hotels können das am Strand (okay, sagen wir besser an der Schotterpiste) gelegene Triton Empire Beach mit benutzen. Diese Anlage ist dann auch weitaus besser. In diesem Hotel wird sich auch reichlich Mühe mit einer Gartenanlage gegeben, auch wenn sie letztendlich nicht an dem Regina Style oder Grand Hotel in Hurghada heran kommt. Auch hier ist es zum Glück nicht voll. Es scheint tatsächlich in Hurgahda weniger los zu sein als sonst. Trotzdem das Triton Empire Beach eine Klasse besser ist, der Abnutzungsgrad ist genauso groß. Kaputte Liegen, vergammelte Auflagen und ranzige Einrichtungsgegenstände bestimmen das Bild. Die beiden Pools werden dermaßen mit lauter Musik beschallt, dass an Erholung nicht zu denken ist. Positiv ist allerdings die Verpflegung. Sehr einfach aber reichlich und lecker. Zusammengefasst bin ich aber mit dem ersten Tag und den ersten Eindrücken recht zufrieden. für 500 Euro, fressen und saufen inklusive - da haben viele schon das Doppelte bezahlt und schlimmeres bekommen. Morgen steht der erste Tauchausflug an - es geht früh los. Verschlafen verboten.

Das Problem Internet in Hurghada ist zumindest fürs Erste auch gelöst. Die CaCao-Bar gegenüber des Triton Emoire Hotel bietet das seinen Gästen kostenlos. Nicht besonders schnell, aber für E-Mail reicht es. Ansonsten ist das Verlassen des Hotels immer noch wie ein Spießrutenlauf. Permanent wird man angequatscht und angebettelt. Allerdings muss erwähnt werden, dass die Ägypter auch von ihren selbst Leuten angebettelt werden. Es sind wie sonst nicht nur die Touristen.

Hier geht es zum Teil 2 Hurghada 2011.

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