Nicht zu glauben, trotz Hupkonzert bis in den Morgen ging es doch recht gut mit Schlafen. Einziger Nachteil, dafür das um 7 Uhr die Sonne hier schon verschwindet, steht sie dementsprechend früh am Morgen mit aller Macht im Zimmer. Die Balkontür aufgeschoben, und schon fegt der glühend heiße Wind ins Zimmer. Irgendwie habe ich alle Abläufe in diesem Hotel noch nicht so richtig durchschaut. Im Restaurant suchte ich am Morgen vergeblich nach einer Tasse, um diese mit den leckeren ägyptischen Instand-Kaffee zu füllen. Doch Fehlanzeige, irgendwie gab es keine Tassen oder sie waren alle in Beschlag genommen wurden.
Eine andere Hypothese könnte die sein, dass die Russen sie schon alle geklaut haben. Ist ja auch egal, ein Saftglas hat es dann auch irgendwie getan. Dann schnell zur Tauschbasis Funny Divers rüber gesprungen und los ging’s mit dem Pickup zur Anlegestelle. Zu meiner Überraschung wartete dort ein ziemlich großes Boot. Nach und nach trudelten allerhand Leute ein, die von den Ägyptischen Fängern aus diversen Hotels zusammen getrieben wurden. Die meisten Gäste waren zum Glück nur Schnorchler und Tagesausflügler. Hätten alle tauchen wollen, na dann gute Nacht. Doch die Anzahl der Froschmänner blieb zum Glück übersichtlich.
Tagesziel war "Gotha Abu Rramada" - ca. eine Stunde Fahrt. Der Name kam mir irgendwie bekannt vor. Ein Blick in das Logbuch verriet mir: Hier war ich 2000, 2005 und 2008 schon einmal. Was soll's, die gleichen Fische werden es sicherlich nicht mehr sein. Ein Spund ins Wasser, abgetaucht auf 15 Meter und dem Riff entlang gen Westen. Die Sicht war schon mal besser, trotzdem gab es eine Menge zu sehen. Zwischen den beliebten Nemos tummelte sich eine junge Muräne sowie Halbmaskenfalterfische, Kaiser Imperatoren und Feuerfische. Der erste Tauchgang war also recht befriedigend und entspannt. Zum Mittag gab’s auf dem Boot ein Buffet - natürlich waren die osteuropäischen Gäste gleich erstes am Tisch. Zum Glück war das Essen reichlich, denn ich hatte schon ein wenig Angst als Letzter in der Reihe leer auszugehen. Gehacktes, Reis, Bratkartoffen, Spaghetti und Salat. Ein echtes Tauchermenu. Auch wenn die Nudeln schon kalt waren - mir hat es besser gemundet als das Essen gestern Abend im Hotel Empire Triton.
Der zweite Tauchgang fand dann am gleichen Ort statt und ging am Riff entlang nur in die östliche Richtung. Diesmal war mehr Fisch zu sehen. Zwei Riesenmüränen, Kofferfische, diverse Schnapper und Trompetenfische. Nichts außergewöhnliches, eben die üblichen Verdächtigen. Die zwei Stunden unter Wasser haben sich heute definitiv gelohnt. Mal sehen, wie es morgen wird. Mit etwas Glück ist vielleicht ein Tauchplatz drinnen, den ich noch nicht kenne. Durch den momentanen starken Wind ist es aber sehr unwahrscheinlich - ich gehe davon aus das es in der Nähe bleibt. Insgesamt ist aber zur Zeit mit Tauchen deutlich weniger los in Hurghada. Die Nachwirkungen von den Februarereignissen in Ägypten sind noch deutlich zu spüren – weniger Boote weniger Massen.
Abends ist hier leider auch kaum was los – auf den Straßen tummeln sich allenfalls die üblichen Rolex- und Zigarettenverkäufer. Wer so was mit nach Deutschland bringt, bei dem wird sich der Deutsche Zoll freuen. Noch schlimmer sind aber die vielen Dinge, die aus dem Roten Meer geklaut und trotz strengen Verbotes immer wieder an ahnungslose Touristen vertickt werden. Gerade jetzt, wo kaum noch Polizei auf den Straßen zu sehen ist, werden die Geschäfte mit diesen illegalen Objekten sicherlich nicht weniger werden.
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