Reisebericht Hurghada 2011 Teil 4

Der Tag fing schon nicht gut an. Beim Frühstück saß mir nen Typ gegenüber – da ist mir ist ganz schlecht geworden. Der hatte doch tatsächlich eine Hannover 96 Mütze auf dem Tisch liegen – das war echt ekelig, so früh am Morgen. Gott sei dank, dass ich noch ein blau-gelbes T-Sihrt dabei habe. So was kann man sich ja nicht gefallen lassen.

Eigentlich wollte ich ja unsere russischen Freunde nicht mehr erwähnen, aber heute hat’s mich dann doch etwas genervt. Durch die mageren Umsätze tun sich offensichtlich immer mehr Tauchbasen auf einem Boot zusammen. Bisher ging das ja noch alles, aber heute gab eine echte slawische Invasion an Schnorchlern (Potenzielle Riff-Killer) „Schnuppertauchern“ (Taucher an der Leine auf maximal drei Metern).

Wenn Osteuropa ins Wasser will, herrscht immer Hektik und Chaos. Es ist schwer sich davon nicht anstecken zu lassen. Mein deutscher Mittaucher beschwerte sich bei mir, dass er mehrfach eine russische Flosse in die Fresse bekommen habe. Darüber hinaus schien es bei den russischenTouristen im Hotel morgens kein Essen gegeben zu haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass das Mittagsbuffet schon nach 7 Minuten fast vollständig geplündert war. Ich hatte Glück, noch die letzten Würstchen und Kartoffeln zu bekommen, denn hinter mir stand schon Ivan aus Sibirien um sich noch ein zweites Mal den Teller vollzumachen. Echt, dass nervt. So sieht man sich gezwungen mitzudrängeln, damit man für das Bezahlte nicht leer ausgeht. Ätzend, so was kann ich nicht ausstehen.  Ganz geschickt ist es auch seine Kleinkinder mit auf ein Boot zu holen, was sieben Stunden der Sonne ausgesetzt ist. Kein Wunder das die dann nur am schreien und zetern sind, denn sie haben einfach keine Lust, in das kalte Wasser zu springen in dem sie noch nicht einmal stehen können. Freundlich bleiben war heute echt Schwerstarbeit. War denn mal ein ruhiges Plätzchen gefunden, umkreisten einen schnell junge russische Frauen die an jeder Stelle des Bootes natürlich für ein Foto posieren mussten. Ja, heute war es echt anstrengend mit Osteuropa – ich bin mal gespannt welche Massen morgen aus den Russenbunkern in Hurghada angekarrt werden. Als kleines Trostpflaster gab es heute wenigstens den lustigen „vorher/nachher“ Vergleich. Sie kommen weiß und gehen rot – passt doch irgendwie auch zu Russland diese Farbe (sie Fotos). Und noch etwas ist zu beobachten. Haben sich doch die Ägyptischen Lover-Boys in den 90ern eher auf alleinstehende ältere Frauen spezialisiert, so scheint es auch dort einen Wandel zu geben. Jetzt ist die Zielgruppe jung, weiblich und kommt (natürlich) aus Osteuropa. Auch in Russland sind Schoko-Kinder bei den Frauen offensichtlich in Mode gekommen.

Doch mal wieder zum Wesentlichen. Was gab es heute denn unter Wasser zu sehen? Der erste Stopp wurde an „Shaab Iris“ eingelegt. Dies war bisher der Beste Tauchplatz und mit einem Aquarium zu vergleichen. Auch die Sicht war viel besser als die letzten Male. Riesen Korallenblöcke. Unter einer Fächerkoralle entdeckte ich einen im Sand eingegrabenen, kaum zu sehenden Krokodilfisch. Eigentlich hatte ich nach einer Riesenmuräne Ausschau gehalten, die sich ja auch gerne unter den Fächerkorallen verstecken. Deshalb war dieser Meeresbewohner eine kleine Überraschung. Zweiter Tauchplatz war dann „Shaab Abu Nugar“. Hier war es dann weniger spannend. Abgesehen von dem weitläufigen Korallenfeld gab es hier nicht so viel Fisch zu sehen. In der Hoffnung mal etwas größeres wie Schildkröte, Manta, Delfin oder Hai zu sehen, hielt ich oft ausschau ins Blaue. Aber Fehlanzeige. Trotzdem, ein guter Tauchtag an dem es mal wieder faszinierend war, mit den bunten Fischschwärmen mitzuschwimmen. Da tauchen ja nun nicht eine regelmäßige Aktivität ist, hat sich diese Sport leider auch in den Körper gedrückt, in Form von offenen Stellen von den Flossen. Sehr angenehm, besonders in Verbindung mit Salzwasser ;) Vielleicht sollte ich doch mal einen Tag Pause einlegen. Das Problem ist nur, was soll man in Hurgahda anderes machen?

Hier geht es zum Teil 5 Hurghada 2011.

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