Reisebericht Hurghada 2011 Teil 6

Trotz Pharaos Rache ging der Tag eigenermaßen. Ich habe mir aber Tipps geben lassen, und werde nachher mal eine ägyptische Apotheke aufsuchen in der Hoffnung, dass die einheimische Medikamente besser anschlagen. Imodium & Co. scheinen bei der nordafrikanischen Scheisserei keine Wirkung zu entfalten. Da bin ich mal gespannt, ob es mir nach der Einnahme nicht noch schlechter geht. Morgen ist ein tauchfreier Tag – Gott sei dank, die Füße werden es einen danken. Niemand wird mir glauben, dass man auch beim Tauchen offene Wunden an den Füßen erleiden kann.

Zum Glück war die Tour heute relativ ruhig, so wenig waren noch nie an Bord. Von mir aus kann das auch so bleiben. Diesmal war die eigene Nationalität sogar in der Überzahl – ein ganz neues Gefühl. „Gotta Abu Ramada“ hieß der Platz – der war schon vor drei Tagen angesteuert wurden. Durch die Größe des Riffs konnten zum Glück andere Stellen betaucht werden. Der erste Tauchgang sollte eigentlich ein Drifttauchgang werden (Tauchgang bei starker Strömung). Dazu fehlte mir aber persönlich irgendwie der nötige Drive. Zudem ist es nicht so mein Fall, wie beim Fallschirmspringen aus dem fahrenden Gefährt zu springen.

Das Riff war aber ganz interessant, trotzdem ich mal wieder Bodennebel in der Maske hatte. Ich muss feststellen, dass sich scheinbar Riesenmuränen und Blaupunktrochen vermehren wie die Karnickel. Kein anderes Geschöpf im Roten Meer begegne ich öfters. Alles war bis dahin schön, doch nach 45 Minuten musste ich mal wieder etwas beobachten, was mir gar nicht gefiel. Ein Guide mit seinen zwei ungeübten Tauchern durchquerte eine Passage zwischen zwei Korallenblöcken. Der eine war so schlecht austariert, dass er sich nicht halten konnte und an den Korallen abstützte. In einer großen Staubwolke brachen diese ab und zu guter Letzt zerstörten seine Flossen durch hektisches paddeln weitere schöne Dinge im Roten Meer. Und drei Mal darf man raten, aus welchem Fleck der Welt die Herrschaften kamen. Jedes Vorurteil wurde hier wieder unter Beweis gestellt. Eigentlich trifft den Taucher, der dieses Desaster verursachte, keine Schuld. Schuld ist sein „toller“ Guide, der nicht kompetent genug war auf seine Schutzbefohlenen aufzupassen. Zurück auf dem Boot gab es eine Beschwerde bei den einheimischen Guides. Doch mehr als Ausreden und ein Achselzucken löste dies nicht aus. Ich bin wirklich etwas entsetzt, wie leichtfertig die Ägypter mit solchen Vorfällen umgehen. Meiner Meinung nach gehört der Verantwortliche sofort nach Sibirien deportiert wo ihn 10 Jahre Gulag erwarten. Zum kotzen kann man da nur sagen. Nach dem Aufreger des Tages gab es dann noch einen entspannten Tauchgang zum abkühlen.

Zurück im Hotel saß der Hannover 96 Freund am Pool. Als ich mir mit meinen Eintracht Braunschweig T-Shirt ebenfalls am Pool platz nahm, griff er gleich zum Handy um wohl mit seinem mit angereisten Kumpel die Lage zu checken. Plötzlich war er verschwunden, doch ich fand ihn in der hintersten Ecke des Innenhofes wieder. War wohl nach der Lagebesprechung ein taktischer Rückzug. Mal sehen, irgendwann stehen die beiden sicherlich mal hinter mir – hoffentlich fällt mir dann nicht gerade was runter und ich muss mich bücken...

Morgen wird sicherlich ein spannender Tag. Ich weiß noch gar nicht was ich so machen soll, ganz ohne Plan. Was anders als eine Gesellschaftsstudie am Pool bleibt mir wohl nicht übrig.

Hier geht es zum Teil 7 Hurghada 2011.

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