Reisebericht Hurghada 2011 Teil 7

So, die Hälfte des vermutlich südlichsten Urlaubes für dieses Jahr ist nun schon vorbei. Schon etwas ungewöhnlich, morgens mal nicht den Gang zur Tauchbasis anzutreten und im Bett liegen zu bleiben können. Das war auch bitter nötig, denn das einheimische „Stella“ Bier am Vorabend war wohl irgendwie schlecht – doch für so etwas gibt es ja die prall gefüllte Reiseapotheke.

Im Restaurant des Empire Triton Hotels hatten es schon alle eilig den Laden dicht zu machen. Zu so später Stunde war ich zuvor auch noch nie da. Wer nicht aufpasst, dem wurde einfach sein Teller unter das Nase weggeräumt. Das ist allerdings in fast allen ägyptischen Hotels so Gang und Gebe. Besonders toll ist es aber auch, wenn man aufsteht um sich eine Gabel oder zu besorgen bei Rückkehr der Tisch von anderen Besetzt ist.

Am Pool hatte am frühen Morgen bereits Russland seine Gebietsansprüche in Form von zusammen geschobenen Liegen abgesteckt. Es herrscht zu früher Stunde reges Treiben, Kindergeschrei und laute Partymusik. Ruhiger wurde es gegen Mittag, da wohl die ersten osteuropäischen Miturlauber in ihren Zimmer den Vormittagsrausch ausschliefen. Im Gegenüberliegenden Empire Beach Resort war mehr los. Hier gabt es auch einen straff organisierten Ablaufplan für die Touristenunterhaltung. Von Gymnastik bis Volleyball wurde so ziemlich alles geboten. Eigentlich nicht schlecht für Menschen, die Schwierigkeiten haben mit sich selbst etwas anzufangen. Ist schon ein kurioses Schauspiel – da sind eine ganze Menge Nationen unter einem Dach zusammen gepfercht, trotzdem bleibt jeder unter sich. Während Pool und Partyzone von den Teilrepubliken der ehemaligen Sowjetunion eingenommen war, zogen sich die wenigen Italiener, Holländer und Deutsche an einen ruhigen Strandbereich zurück. In meinen Augen war dies eine glatte Urlaubskapitulation gegen eine Übermacht. Nur eines haben alle Gäste momentan so ziemlich gemeinsam: Die leuchtend rote Hautfarbe. Mir ist eh schleierhaft wie die alle das bei den Temperaturen in der Sonne überhaupt aushalten. Ist der Wind mal weg, ist es wie in einem Toaster.

Der Gang von einem Hotel zum anderen war wie ein Slalomlauf. Ständig musste den fliegenden Händlern auf der Straße ausgewichen werden, die einen in penetranter Art und Weise immer wieder versuchten etwas zu verticken. Die armen Schweine können einen momentan schon leid tun. Viel zu viele von ihnen müssen derzeit um viel zu wenige Touristen (Opfer) kämpfen. Die Ägypter haben sich in den letzten Jahren zu sehr auf das auspressen von Touristen spezialisiert. Wenn es dann mal nicht läuft, weil wieder irgend eine politische Krise im Land den Touristenstrom lähmt, ein Hai eine Touristin gefressen hat oder Gotteskrieger ein Hotel in die Luft jagen. sehen alle alt aus. Anmerken lassen sich die Ägypter die momentane miese Situation allerdings nicht. Gejammert wird nicht – lobenswert.

Tja, ich bin zwar noch etwas kaputt, aber so ein Tag mal gar nichts machen ist irgendwie nichts für mich. Ich weiß echt nicht wie die Leute das zwei Wochen aushalten können. Nach den nächsten 5 Tagen auf dem Boot bleiben ja immer noch zwei Tage übrig. Auf eine lange Busreise nach Luxor, eine Wüstensafari auf Kamel oder Quad habe ich auch nicht irgendwie Lust. Mal sehen ob mir bis kommenden Donnerstag etwas gescheites einfällt. Vielleicht eine Haifütterung mit anschließendem Streicheltauchgang. Ein wenig Aktion wäre doch auch mal schön...

Hier geht es zum Teil 8 Hurghada 2011.

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