Reisebericht Riga (Lettland) November 2007

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Da der Besuch von Riga anfang des Jahres so positiv in Erinnerung geblieben war, musste noch einmal Wiederholung her. Wie bei dem ersten Besuch von Riga wurde der Transport mit AirBaltic durchgeführt. Leider war das alte Hotel Domina Inn für den Preis vom Februar nicht zu haben. Für die Übernachtung wurde alternativ das Hotel "Radi un Draugi" gewählt. Von der Lage her zumindest eine Verbesserung. An der Rezeption vom Radi un Draugi herrschte bei Ankunft ein gewaltiges Durcheinander. Die Dame sprach zwar gut Englisch, bekam das mit den gebuchten Zimmern aber nicht auf die Reihe, obwohl ja eigentlich alles im System zu lesen war. Zwei Personen, zwei Einzelzimmer. Diese Art der Buchung konnte ihrer Meinung nach nicht stimmen. Also wurde nur ein Zimmerschlüssel ausgehändigt. Nach Reklamation und Papierkram gab es dann doch die Freigabe für ein zweites Zimmer im Radi un Draugi. Der Blick auf einen Innenhof mit Abfalltonnen war jetzt nicht so toll, ansonsten war das Hotel Radi un Draugi schon in Ordnung. 

Für den zweiten Tag war ein Ausflug mit dem Zug nach Jurmala geplant. Vom Bahnhof Riga dauerte die Fahrt 25 Minuten bis zur Station Majori. Von dort aus ging es zu Fuß weiter. Jurmala heißt übersetzt „Strand“ und umfasst ungefähr 14 Ortschaften entlang eines 32 Kilometer langen Küstenstreifens. Anfang des 20. Jahrhunderts fand die Bebauung im Stil der klassischen deutschen Ostseebäder statt. Auch wenn schon viel saniert wurde, der Zerfall vieler schöner Häuser geht weiter. Vieles wartet einfach noch auf Investoren. Das Potenzial in Jurmala ist da und in ein paar Jahren wird dies sicherlich Lettlands teuerster Flecken sein. Neben den historischen Holzhäusern reihen sich jetzt schon Bettenburgen aus neuer und sozialistischer Zeit. Das alles ergibt einen ziemlichen Kontrast, der aber nicht unattraktiv ist. Die Preise in Restaurants und Bars in Jurmala waren zu der Zeit überraschend niedrig. Auffallend die enormen Mengen an Katzen die über die ganze Flaniermeile anzutreffen waren. Scheinbar haben hier die Behörden von Jurmala die Vermehrung nicht mehr im Griff. Offensichtlich werden aber die Katzen von den Anwohnern gefüttert und umsorgt. Der Strand ist unglaublich groß, soweit das Auge reicht. Im Sommer muss in Jurmala die Hölle los sein. Für 60 Cent ging es am Nachmittag zurück nach Riga. Ein Ausflug der sich wirklich gelohnt hat.

Der 18. November war nicht nur der Tag der Rückreise, er ist in Lettland auch ein gesetzlicher Feiertag. Gefeiert wird am 18. November die Unabhängigkeit. Der lettische Staat zeigte sich an diesem Tag den Bürgern gegenüber von der großzügigen Seite. So gab es unter anderen freien Eintritt in Museen und die Benutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel war kostenlos. Dieses Geschenk konnte natürlich auch von den Besuchern des Landes in Anspruch genommen werden. Am Freiheitsdenkmal gab es eine größere Veranstaltung mit Kranzniederlegung des Staatspräsidenten. Überall waren Häuser und Straßen mit der lettischen Nationalfahnen geschmückt. Viele Blumen, viele Veteranen in schicken Uniformen. Leider blieb nur wenig Zeit, das Spektakel zu verfolgen. Gegen 16:00 ging es mit dem überfüllten Bus kostenlos zum Airport Riga. Da endete ein bis zu diesem Zeitpunkt recht entspannter Tag. Im Flughafengebäude eine 100 Meter lange Schlange. Abfertigung von mindestens 20 Flügen an nur 3 geöffneten Schaltern - der totale Albtraum. Ein krönender Abschluss, nichts wie zurück in den Wedding.

Fazit: Erneut ein tolles Wochenende in der lettischen Hauptstadt. Riga eignet sich für so eine kurze Reise hervorragend, da alle Wege auch ziemlich kurz sind. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen.

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Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

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