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- Hendrik Lorenz
- Westeuropa
- Kategorie: Deutschland
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Es muss ja nicht immer das Ausland sein, ein paar Tage im eigenen Land verbringen, warum nicht? Wenn schon, dann dort wo auch Wasser ist. Viel Wasser. Im deutschsprachigen Raum ist der Bodensee das größte Binnengewässer. Deutschland teilt sich den See mit der Schweiz und Österreich. Schöne Städte gibt es rund um den ganzen See in unterschiedlichen preislichen Kategorien. Kurzfristig war über die Feiertage natürlich nicht überall mehr etwas zu haben, Meersburg und Wasserburg waren schon voll. Lindau hatte noch etliche freie Unterkünfte direkt auf der Insel.
Mit EasyJet ging es wieder von Berlin nach Basel, den Rest der Strecke wurde mit dem Auto zurückgelegt. Etwas verwirrend waren an der Österreichischen Grenze die Verhältnisse mit der Straßengebühren. Für das kurze Stück bis zur deutschen Staatsgrenze war ein sogenanntes "Korridorticked" nötig, das bis zum Übergang bei Hörbranz gültig war. Doch das war vorher nicht wirklich klar und musste erst an der Tankstelle erfragt werden. Hier kann also jeder sehr schnell mal unbewusst zum Schwarzfahrer werden.
Am Karfreitag waren die Straßen voll. Zwischen dem Grenzübergang Schweiz bis hinter Bregenz ging es nur im Schritttempo voran und auch in Lindau war verkehrstechnisch keine Besserung in Sicht. Das schöne Wetter lockte Menschenmassen auf die Insel Lindau, für die es mit ihren Autos natürlich keine Parkplätze mehr gab. Ohne Parkkarte vom Hotel Brugger, wäre ein Abstellen des Wagens in der Nähe der Insel nicht möglich gewesen.
Schier unendlich strömten die Menschenmassen auf die nur 1300 Meter breite und 666 Meter lange Insel. Die Folgen waren überfüllte gastronomische Einrichtungen - unmöglich einen Platz im freien zu ergattern. Die Insel Lindau ist so klein, das sie an einen Nachmittag bequem erkundet werden kann. Trotz der Übersichtlichkeit gibt es architektonisch eine Menge zu sehen. Über mehrere Jahrhunderte erstrecken sich die altertümlichen Gebäude in den engen Gassen. Postkartenfeeling gab es am Hafen von Lindau. Hier ankert dann auch die High Society mit ihren millionenschweren Jachten. Am zweiten Tag ging es in 22 Minuten mit der Bodenseefähre nach Bregenz. Leider hatte die Stadt Bregenz nicht sonderlich viel zu bieten. Einmal den Berg rauf und runter, hier und da ein paar Fotos, dass war es dann auch schon. Am Hafen wurde sehr viel gebaut, nach Fertigstellung ist die Promenade sicherlich auch viel schöner. Zum Glück spielte das Wetter mit, auf dem Schiff zurück nach Lindau gab es allerhand verbrannte Touristen-Gesichter zu bewundern. Teilweise so rot wie Pavianärsche.
Richtungswechsel am Ostersonntag, mit der Deutschen Bahn Richtung Norden. Der Hauptbahnhof von Lindau ist direkt auf der Insel und überraschend geräumig. Die Fahrt nach Wasserburg mit dem Regionalexpress dauerte 10 Minuten. Wasserburg entpuppte sich aber leider als Enttäuschung. Ein kleiner Hafen, ein kleines Wasserschloss, das war eigentlich schon alles. Ansonsten war dort aber rein gar nichts los. Um den angebrochenen Tag nicht wieder in Lindau zu verbringen, ging es weiter nach Friedrichshafen. Die zweitgrößte Stadt am Bodensee hatte aufgrund der großen Zerstörung im zweiten Weltkrieg kaum noch historische Bausubstanz zu bieten. Die Uferpromenade bis zur Schlosskirche war aufgrund der imposanten Bepflanzung aber trotzdem sehr schön. Das Schloss und der dazugehörige Garten waren leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Immerhin war die nach dem Krieg wieder aufgebaute schöne Kirche für Besucher geöffnet. Gegen Abend ging es wieder zurück nach Lindau und früh morgens über Österreich wieder zurück in die Schweiz.
Fazit: Ein schönes Osterwochenende an dem wohl schönsten See Deutschlands und in einer der schönsten Kleinstädte am Bodensee. Hier würde ich jederzeit wieder für ein paar Tage hinfahren.