Wohnungssuche in Berlin

Der Berliner Wohnungsmarkt gilt mit rund 150.000 Leerständen als entspannt. Doch etwas zu finden, was den eigenen Vorstellungen entspricht, ist dennoch nicht so einfach. Die meisten freien Wohnungen befinden sich nach wie vor in den Trabantenstädten und "national befreiten Zonen" Marzahn, Hellersdorf & Co. Keine wirklich attraktiven Residenzen, dafür aber zu einem echten Schnäppchenpreis, monatelange Mietfreiheit inklusive. Im westlichen Teil der Stadt braucht es schon einen längeren Atem um ein Objekt zu finden das a) eine Verbesserung der Wohnqualität bietet, b) auch noch bezahlbar und c) nicht völlig abgelegen ist. Zumindest bleiben einen Besichtigungsszenarien wie in München, wo es um ein noch so schäbiges Loch zu pulkartigen Situationen kommt, erspart. Die Begehungen finden vorwiegend im kleinen Rahmen statt. Doch auch dies führt oft zur Frustation, besonders dann, wenn in den Inseraten Dinge angegeben werden, die sich vor Ort als nicht vorhanden zeigen (fehlender Balkon, fehlendes Laminat etc.). Im schlimmsten Fall erscheint erst niemand zum vereinbarten Termin.

In den letzten Jahren rüsten die Vermieter in Sachen Eigensicherung immer weiter auf. Zu stark ist wohl die Angst an einen Mietnomaden zu geraten. Gehaltsabrechnungen, Schufa-Auskunft, Bestätigungen darüber das keine Mietschulden vorhanden sind, freiwillige Selbstauskünfte usw. Doch was bietet der Vermieter dem Mieter dafür? Bestätigungen und Nachweise darüber, dass er sich auch um sein Objekt und die darin wohnende Mietgemeinschaft kümmert? Natürlich nicht. Das lustige an der Geschichte: Gehaltsnachweise und unterschriebene Erklärungen sind keine Garantie für regelmäßige Mietzahlungen.

Will der Mieter nicht mehr zahlen, tut er es nicht - egal wie hoch sein monatliches Einkommen ist. Die vielen Auflagen nutzen also nichts und die Wohnungen bleiben weiterhin unvermietet. Schlechte Karten dürften auch derzeit Makler in Berlin haben. Wer nicht unter Druck steht und für eine durchschnittliche Wohnung Provision zahlt, ist selber schuld. Im gehobenen Bereich geht aber weiterhin kaum etwas ohne Makler. Doch wer 1000 Euro im Monat für eine 40qm Wohnung an der Friedrichstraße übrig hat, für den sind Provisionen eh Peanuts.

Es ist in Berlin nach wie vor einfacher eine Wohnung zu finden als einen Arbeitsplatz. In kaum einer Hauptstadt dürften die Mieten so günstig sein wie in Berlin. Und auch Deutschlandweit liegt Berlin, was seine Mieten betrifft, im unteren Bereich. Hier kostet der qm im Schnitt die Hälfte wie in Stuttgart. Das ist das einzige positive, denn um die mühselige Suche und den anschließenden Umzugsstress kommt letztendlich niemand herum.

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