Siemensstadt. Der Name sagt schon alles. Es klingt nach wohnen und arbeiten. So in etwa war es auch gedacht, als diese Wohnsiedlung entworfen und gebaut wurde. Die Firma Siemens war Ende des 19. Jahrhunderts in Kreuzberg unter den Namen Telegrafen-Bau-Anstalt von Siemens und Halsk ansässig. Das damals international erfolgreiche Industrieunternehmen wuchs schnell und musste irgendwann ihre Fertigung verlagern. Die Wahl fiel auf ein Gebiet zwischen der südlichen Jungfernheide und der Spree im heutigen Bezirk Spandau. Grund für die Wahl war die günstige Anbindung an den Schienenverkehr, den Wasserwegen der Spree und den günstigen Bodenpreisen des Bezirks. Zudem gab es zu der Zeit keinerlei industrielle Konkurrenz, die eventuell hätte Arbeiter abwerben können. Schnell entstanden riesige Fabrikgebäude und bis zu 3500 Arbeiter kamen täglich aus Spandau, Berlin oder Charlottenburg. Für viele Arbeiter war aber die tägliche Anreise oft zu mühselig und sie suchten sich trotz des guten Lohnes eine andere Arbeit. In dieser Zeit wurden schon länger geschmiedete Pläne, das Gebiet um die Werke infrastrukturell zu erschließen, umgesetzt. Es wurden Verkehrswege angelegt und Wohnhäuser entstanden. Viele der Bauten gehörten zur damaligen Architektur des neuen Bauens. Darüber hinaus repräsentierte die Wohnsiedlung Siemensstadt auch einen ganz neuen Typ des sozialen Wohnungsbaus. Heute zählt die Siedlung Siemensstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Juwel des "Neuen Bauens" - Die Großsiedlung Siemensstadt
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- Hendrik Lorenz
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